Manuelle Medizin / Chirotherapie

Ihre Vorteile: auf einen Blick

  • Nicht-schmerzhafte Behandlungsmethode
  • Effektivität bei hartnäckigen schmerzhaften Blockierungen
  • Alternative Therapie zur medikamentösen Behandlung von Schmerzzuständen und Gelenksteifigkeiten

Bei Funktionsstörungen des Bewegungsapparates kann die Manuelle Medizin / Chirotherapie als eine mögliche Behandlungsart der medizinischen Schule Abhilfe schaffen.

Oberste Priorität hat dabei ausschließlich die Arbeit mit der Hand des Therapeuten (Chirotherapie vom altgriechischen: „cheir“ = Hand) am Patienten. Damit ist sie eine hervorragende Alternative zu invasiven und auch medikamentösen Therapieoptionen in der Orthopädie.

Bereits in der Antike uns später auch im Mittelalter wurden durch Abbildungen und Aufschriebe bestätigt Menschen mittels spezieller Handgrifftechniken erfolgreich behandelt.

Aufmerksamkeit und Anerkennung erlangte die Manuelle Medizin in Deutschland durch Karl Sell. Während des 2. Weltkrieges entwickelte er Handgrifftechniken durch seine zuvor gewonnene Erfahrung, um Soldaten in Feldlazaretten von ihren Erschöpfungszuständen und Gelenksblockierungen zu befreien. Eine nach ihm benannte Schule wurde 1952/1953 in Isny gegründet.

1966 (und dann nach Wiedervereinigung komplettiert) schlossen sich schließlich die großen drei bestehenden deutschen Organisationen zur Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin (DGMM) zusammen [1].
 

Behandlungsablauf

In allen Fällen wird ein individueller Therapieplan erstellt, der durch die Untersuchung der schmerzhaften Gelenke, deren Muskelfunktionen und beteiligten Bandkoordinationen auf der Suche nach der funktionellen Störung erfolgt. Sollte keine strukturelle Störung eines Gelenkes vorliegen, selbiges aber dennoch schmerzhaft verändert sein, so spricht man von einer Blockierung.

Durch speziell erlernte Handgriffe und Techniken kann der Therapeut das Zusammenspiel der Gelenke, Muskeln und Bänder wiederherstellen. Dabei ist eine mobilisierende Technik (wie sie beispielsweise der Physiotherapeut mittels Manualtherapie) oder aber auch eine manipulative Technik (dem Manualmediziner vorbehalten) notwendig. Letztere Technik führt mittels Impuls zur Lösung beispielsweise einer Blockade an der Wirbelsäule.

Häufig finden sich Blockaden an der Wirbelsäule wo aufgrund fehlbelasteter und einseitig trainierter oder aber verspannter und verkürzter Muskulatur Schmerzen entstehen können [2-4].

Indikationen zur Anwendung der Manuellen Medizin sind aber auch bei geschrumpften Gelenkkapseln (Gelenksteifen, z.B. aufgrund zu langer Ruhigstellung etc.) oder aber schmerzhaften arthrotischen Gelenken denkbar. Durch eine Traktionsbehandlung zur Reduktion der Druckverhältnisse im Gelenk und auch einer Bewegungsverbesserung kann hier Abhilfe geschaffen werden [5,6].

 

Wir stehen Ihnen bei Fragen rund um das Thema Manuelle Medizin / Chirotherapie jederzeit gerne zur Verfügung.

 

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Quellennachweis:

1. Bischoff HP, Moll, H. Lehrbuch der Manuellen Medizin. 7. überarbeitete Auflage, Spitta Verlag

2. Coulter ID, Crawford C, Hurwitz EL, Vernon H, Khorsan R, Suttorp Booth M, Herman PM. Manipulation and mobilization for treating chronic back pain: a systematic review and meta-analysis. Spine J. 2018 May 18(5):866-879

3. Balague F, Mannion AF, Pellise F, Cedraschi C. Non-specific low back pain. Lancet. 2012;379:482–91.

4. Paige N, Miake-Lye I, Booth MI, et al. Association of spinal manipulative therapy with clinical benefit and harm for acute low back pain: systematic review and meta-analysis. JAMA. 2017;317:1451–60.

5. Murphy FX, Hall MW, D’Amico L, Jensen AM. Chiropractic management of frozen shoulder syndroms using a novel technique: a retrospective case series of 50 patients. J Chiropr Med. 2012 Dec;11(4):267-72.

6. Polkinghorn BS. Chiropractic treatment of frozen shoulder syndrom (adhesive capsulitis) utilizing mechanical force, manually assisted short lever adjusting procedures. J Manipulative Physiol Ther. 1995 Feb;18(2):105-15.